Gesamtkonzept des Bezirks Niederbayern und der Kinderklinik Passau
Bereits im Juli stimmten die Mitglieder des Bezirksausschusses unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich der Intensivierung der Zusammenarbeit der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik und der psychiatrischen Institutsambulanz des Bezirks Niederbayern mit dem sozialpädiatrischen Zentrum und der pädiatrischen Psychosomatik der Kinderklinik Dritter Orden in Passau zu. Im Zuge der Dezentralisierungsstrategie des Bezirks soll die geplante Erweiterung des Bezirkskrankenhauses Passau mit bettenführenden Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) nun dazu genutzt werden, gemeinsame Versorgungsstrukturen durch einen Anbau an die Kinderklinik zu etablieren.
Das Gesamtkonzept von Bezirk und der Kinderklinik Dritter Orden Passau soll in den nächsten drei bis fünf Jahren umgesetzt werden. Um frühzeitig baurechtliche Fragen für die Erweiterung zu klären, fanden nun Gespräche mit Vertretern der Stadt Passau statt. Auch im Gesundheitsministerium finden diese konzeptionellen Überlegungen großen Zuspruch. Aktuell muss die stationäre Versorgung der Kinder aus Passau und den Grenzregionen über das Bezirkskrankenhaus Landshut stattfinden. Für Kinder, besuchende Eltern und auch für die Mitarbeitenden der Jugendämter ist dies oft ein weiter und mitunter schwieriger Weg.
Der Chefarzt der Kinderklinik Dritter Orden Passau Prof. Matthias Keller und die Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie des BKH Landshut Dr. Tanja Hochegger haben dieses Konzept interdisziplinär ausgearbeitet. Hochegger: „Das Konzept der trägerübergreifenden Versorgung bedeutet einen Mehrwert für Kinder, Eltern und Netzwerkpartner. Wir als Professionisten können ohne Parallelstrukturen und Konkurrenzsituation mit den Eltern entscheiden, welche Station für die Behandlung optimal ist. Davon profitieren unsere Patienten sicher maßgeblich.“ Bezirkstagspräsident von Niederbayern Dr. Olaf Heinrich ist überzeugt, dass es bei diesem Vorhaben nicht nur um bauliche Planungen geht, sondern vor allem auch um die Definition von Prozessen und Abläufen. „Die begrenzte Fläche und die gemeinsame Versorgungsstruktur sprechen für diese Zusammenarbeit. Ich bin froh und dankbar, dass es dieses Kooperationskonzept gibt. Jetzt gilt es von Seiten des Trägers die Planungen voranzutreiben und ich bin optimistisch, dass wir in wenigen Jahren in die Umsetzung gehen können. Vor allen den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern kommt das gemeinsame Gesamtkonzept zugute, die dadurch den optimalen Behandlungsweg erhalten.“, so Heinrich. „Das Versorgungszentrum in Ostbayern stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Mir ist wichtig, dass dieses attraktive Konzept dazu führt, dass viele Menschen hier mit Freude arbeiten. Als Bezirk werden wir die räumlichen Möglichkeiten schaffen. Wir brauchen aber auch motivierte Fachkräfte, die das Haus mit Leben füllen.“, unterstreicht der Bezirkstagspräsident.
15.09.2021